martes, 10 de marzo de 2009

Bericht von Mario über Domaine de Brocard



Schon wieder ein Morgen an dem ich übermüdet erwache. Nicht richtig geschlafen,wie seit vielen Tagen nicht anders erlebt...
Das Fieber wütet schon seit mehreren Wochen und erreicht langsam seinen Zenit. Die Gedanken drehen sich nur noch um das Eine.


Tage der Vorbereitungen und Schufterei liegen hinter uns.
Wir fahren zum ersten Mal ins gelobte Land zum Karpfen fischen. Die Vorfreude nimmt langsam fast schmerzhafte Züge an und lässt uns ungeduldig die voranschreitende Zeit erleben.

Den heimischen Seen den Rücken kehrend, geht es dann am frühen Morgen endlich los!
Wir fahren gen Süden und werden bald am Wasser ankommen. Ein wahnsinniges Gefühl!
Ungefähr fünf Stunden später betreten wir das Ufer des Sees unserer Wahl....
“Traumhaft“ ist das einzige, was mir in diesem Moment einfällt! Abenteuerfeeling pur!
Der See liegt ruhig vor uns und hat so gar nichts von dem, was so mancher „Miesmacher“ den kommerziellen Gewässern unterstellt!
Die Natur ist hier präsenter den je. Flora und Fauna beeindruckend. Die Stellen traumhaft schön gestaltet.


Wir haben eine Stelle mit Steg bekommen und bauen unsere Fallen auf, um den Fischen unserer Träume ein weiteres Mal nachzustellen.


Werden wir in den nächsten Tagen denn unseren Traumfisch fangen? Werden wir blanken? Wie wird es werden? Fragen die mir durch den Kopf schießen und meine Motivation förmlich ausufern lässt!
Platsch! Platsch! Platsch!
Die Fische springen übermütig in der Nähe des gegenüberliegenden Ufers! Dort werde ich es versuchen...
Mit dem Futterrohr füttere ich so gut es geht meine Perlen an... Wurf passt.
Die Karpfen können kommen......... und es wird Nacht.



Mittlerweile ist es tief in der Nacht. Ich kann einfach nicht schlafen. Ein Käuzchen ruft durch die Bäume und lockt mich aus dem Zelt.
Wahnsinn! Der Sternenhimmel ist absolut beeindruckend. Durch die fehlende „Lichtverschmutzung“ der Städte, (der See liegt absolut im ländlichen Gebiet), bekommt man einen atemberaubenden Sternenhimmel zu Gesicht. Alleine schon mit dem normalen Fernglas, scheinen die Sterne zum Greifen nahe.
„Perfekte Nacht“, denke ich noch so bei mir. Eine warme Sommerbrise weht, ein Sternenhimmel wie ich ihn selten gesehen habe und immer wieder dieses monströse „Platsch,Platsch,Platsch“. Das Kribbeln steigt wieder aus der Magengegend auf... Das ist wahre Magie!

Die Fische sind äußerst aktiv. Schade, dass noch keiner an der Leine hängt.
Ich gehe wieder ins Zelt und liege gerade gemütlich, als die mittlere der drei Ruten abrennt!
Fullrun!!! Rute hoch...Kontakt- “Fisch!!!“, höre ich mich rufen. Mein Spannmann Björn pellt sich aus dem Zelt und kommt mir mit dem Kescher zur Hilfe.



Verhaftet! Ein schöner Spiegler hat den Weg auf unsere Matte gefunden. Abhaken, kurz Wasser über den Fisch und schnell die Fotos gemacht. „C&R mal ganz gewollt zu erleben ist etwas Schönes“, denke ich bei mir und lasse den Fisch vorsichtig aus der Schlinge in sein Element gleiten!
Mit dem frühen Morgengrauen kommt leichter Nebel auf. Ruuuuuuuuuunnnnnnn!!!! rufe ich zu Björn herüber!
Dieser Fisch scheint größer zu sein.... Der Drill gestaltet sich nicht ganz so einfach. Der Karpfen zieht in das dichte Krautfeld und der Druck nimmt langsam ab. Also baue ich mehr Druck auf um ihn nicht zu verlieren. Wir fischen immerhin zum ersten Mal barbless... Jedoch irgendwann können wir das Bündel aus Kraut und Fisch keschern.
Die Waage zeigt 32 Pfund!!!
Gewicht ist eigentlich eher Nebensache bei meiner Angelei, ,jedoch 2 Pfund über meinem damaligen PB gibt Anlass zu doppelter Freunde!
Es kommt Wind auf, welcher direkt aufs andere Ufer bläst. Die Fische folgen.
Wir fangen dann an dieser Stelle nichts mehr, da wir die Fische einfach nicht mehr erreichen. Sie sind direkt ans gegenüberliegende Ufer gezogen und tummeln sich an den wild überwuchernden Uferbüschen herum. Diese Wurfweiten lassen sich leider zu diesem Zeitpunkt nicht realisieren, da wir zu dünne Schnur fischen, die bei den Gewaltwürfen mit 150 Gramm Blei leider reißen würden. Na,ist doch nicht ganz so einfach wie an unserem Hausgewässer. Demnächst wird das Setup auf Wurfweiten bis 130m abgestimmt. Wieder was gelernt. Wathosen und Futterboote sind leider noch nicht erlaubt. Also heißt es moven.
Ich rufe den Wächter Frank an und berichte ihm von allem. Ist überhaupt kein Problem zu moven, er gibt uns sogar noch ein paar Tipps für die noch freien Stellen.Ist schon ein gutes Gefühl gewesen,nicht unvorbereitet an der neuen Stelle anzugreifen...
Da wir am späten Abend angefangen haben zu packen, sind wir dann so gegen 0.00 Uhr fertig. Wir ziehen um zur Stelle 9.
Ruten rein und erst mal ausruhen. Denkste.

Nach ca. einer halben Stunde pfeift meine linke Rute ab. „Das ist die direkt vor dem Seerosenfeld“, denke ich mir und eile über den Steg zu den Ruten.
Rute hoch, Kontakt. „Bremse zu und den Fisch ja nicht in die Seerosen schwimmen lassen!“ Die Rute ist sofort krumm bis ins Handteil!!! Den Druck, den dieser Fisch plötzlich aufbaut, habe ich vorher noch nie erlebt!Kkrrrrrrrrrrrr, Krrrrrrrrrrrrrrrrr, Krrrrrr, Krr, Krrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr
Die Bremse meiner Rolle läuft und läuft weiter ab. Geiler Drill!!! Adrenalin pumpt durch den Körper. Das ists was ich so liebe an dieser Passion!
Weiter zudrehen hätte entweder das Ausschlitzen durch zu rohes Drillen bewirkt oder die Schnur, die schon ächzte, zum Bersten gebracht.
Ich bremse also zusätzlich etwas mit dem Finger an der Rolle...
Krrrrrrrrrrrrrrrrr, Krrrrrrrr, Krr---„Ruck“ - weg ist der Fisch.

Erstmal fassungslos über den Verlust dieses wahrscheinlichen Traumfisches, drehe ich den Rest der Montage rein... Vorfach gesprengt! Dieses habe ich aber kurz vorher neu gebunden, eine Beschädigung scheidet also aus. Das war einer der ganz Großen...Besonders weil ich die Bremse kaum mit der Hand abgezogen bekomme!
1:0 für den Fisch und den See. Jedoch das Spiel ist noch nicht abgepfiffen!
Weiter geht’s...

Am nächsten Morgen werde ich dafür ein bisschen entschädigt.
Die Magie des Domaine de Brocard zeigt sich wieder in seiner ganzen Pracht.
So den Tag zu beginnen, ist wahrhaft königlich!
Nach dem Frühstück, gehe ich zu dem Rest von unserem „Haufen“ und höre mal nach, was sich in der Zwischenzeit so bei ihnen getan hat. Sie haben gut gefangen.
Ergebnis nach einer Woche fischen:
Auf Stelle 4 fingen der Bigfoot und sein alter Herr mehrere Welse bis 18 Kg und einer Länge bis
1,46m. Auch Karpfen gehörten zu ihrer Beute. Sie kamen insgesamt auf 19 Fische, wovon der größte die 14 Kg Marke erreichte.
Björn und ich fingen in den letzten Nächten auf Stelle 9 noch ein paar Fische. Schaut mal her, der Denkedran hat auch einen 30iger gefangen, yes!


Nach allem Arbeiten, Moven und „Krautfelder ernten“ ect., konnten wir doch noch unsere Fische fangen. Jedoch hatten wir bei dieser Tour auch ne Menge Lehrgeld bezahlen müssen!
Krautfelder,die so dicht waren,dass man das Blei nicht mal beim Aufschlagen spürt,Seerosenfelder die nicht viel Spielraum zum drillen ließen, Fische die gewitzt kämpften im Drill. Diese Situation stellen etwas mit einem selbst an,bei dem man seine Art zu angeln anpasst,umstellt und so seinen Horizont erweitert. Darum war diese Tour auch so wertvoll für mich.

Das war unsere erste Tour (im Jahr 2003) an den Domaine de Brocard von Fishermanholidays .

Jetzt, im Jahr 2009, können wir auf eine Vielzahl an Trips zum Domaine de Brocard zurückblicken und ich kann behaupten, dass der See bis heute seine Anziehungskraft nicht verloren hat! „The magic never dies“ passt daher sehr gut zu diesem Bericht,denn der See hat uns bis heute noch nicht alle seine Geheimnisse und Schätze gezeigt. Die Trips waren alle gelungen und jeder hatte seinen ganz besonderen Reiz. Jedoch von allen Sessions zu berichten würde jetzt den Rahmen sprengen!
Der Brocard ist definitiv eine Reise wert! Ob für Anfänger oder den alt eingesessenen Karpfenangler,es ist für Jeden etwas dabei. Manchmal ist es sehr hart dort zu fischen manchmal eher einfach. Der See hat seine Launen,genauso wie jeder andere See sie auch hat.
Ich behaupte mal, dass jeder Hunter auf seine Kosten kommt. Ob Naturfreaks, Bigfisch-Jäger oder die Angler die entspannt angeln wollen und der Dinge ausharren, die dort kommen mögen!
Wir waren außerdem noch an vielen anderen Seen von Fishermanholidays und haben unseren Lieblingen nachgestellt, jedoch diese besonderen Erlebnisse werden dann ihren eigenen Bericht bekommen...
Zum Schluss noch ein paar Impressionen vom See:


Ich hoffe euch hat der Bericht über unsere Erlebnisse am Domaine de Brocard gefallen! Wer aktuelle Info´s zu dem See möchte, kann mich oder den Bigfoot gerne per PN anmailen.

Lieben Gruß von Mario aka Karpfenschüft. Member von COLOGNE-CARP-CONNECTION